Schlußfolgerung

1. Das Völkerrecht ist  jedem nationalen Recht  übergeordnet. Es ist die Rechtsgrundlage der neuzeitlichen Staatengemeinschaft, somit auch die Rechtsgrundlage Deutschlands. Auf dieser Grundlage wurden und werden noch immer deutsche Teilnehmer des letzten Weltkrieges als sog. 'Kriegsverbrecher'   zur Rechenschaft gezogen.

2. Immer noch aber wird den Deutschen die Inanspruchnahme des Völkerrechtes für die ihnen angetanen Völkerrechtsverletzungen in Bezug auf Ostdeutschland verweigert.

    a. Als Begründung wird zum einen die  'alleinige Schuld' Deutschlands am Ausbruch des letzten Weltkrieges angeführt. 
Abgesehen davon, daß es absurd ist, allein dem Verlierer die Schuld am Ausbruch eines Krieges zuzuweisen, in welchen fast die ganze Welt verwickelt war, gibt es für eine derartig begründete Rechtsverweigerung weder juristisch noch moralisch eine Rechtsgrundlage. Nach neuzeitlichen Begriffen können nur Individuen, nicht aber Völker schuldig werden.

    b. Zum anderen versucht man, die deutschen Ansprüche mit dem 'Recht des Faktischen' abzuwehren:  Durch die nunmehr über ein halbes Jahrhundert andauernde Besetzung Ostdeutschlands hätten die Besatzer einen immerwährenden Eigentumsanspruch auf die besetzten Gebiete erworben.
Über den Verweis auf die oben ausgeführten Gesetzestexte hinaus sei angemerkt, daß eine Straftat wohl  verjähren kann, nicht aber kann Raubgut durch das Verstreichen von einer noch so langer Zeitdauer zu rechtmäßigem Eigentum  werden.

3. Neben der Rechtsverweigerung wird angeführt, daß sich das Problem des deutschen Ostens von selbst erledige, wenn erst einmal die  sog. Erlebnisgeneration der Ostdeutschen ausgestorben sei, was in absehbarer Zeit bevorstehe. Niemand außer jenen wolle ja die besetzten Gebiete noch wiederhaben.
Ostdeutschland aber ist nicht nur das Land der vertriebenen Ostdeutschen, es ist ein Teil Deutschlands und somit Angelegenheit aller Deutschen, selbst, wenn die meisten es derzeit nicht zur Kenntnis zu nehmen bereit sind.

Die Geschichte der Menschheit kann in keinem ihrer Stadien als abgeschlossen angesehen werden. Es gibt kein 'Ende der Geschichte', wie es zuweilen  von denen, die vom derzeitigen Stand der Geschichte profitieren, behauptet wird. Jederzeit kann eine Änderung der Kräfteverhältnisse zutage treten, die sämtliche derzeitigen Besitzstände in Frage stellt. Daher ist es in Hinblick auf Ostdeutschland unrealistisch, der Zukunft mit Gleichgültigkeit oder gar mit Resignation  entgegenzusehen. Halten wir uns bereit, den 'Mantel Gottes', wenn er an uns vorüberzieht, wie einst die von niemandem erwartete Möglichkeit der Vereinigung Mitteldeutschlands mit der BRD, auch zu ergreifen.

Ein Schritt auf diesem Wege kann schon jetzt getan werden, indem man versucht, mit den noch in alten Heimat verbliebenen Deutschen in Kontakt zu kommen, z. B. mit der 'Deutschen Volksgruppe im Oppelner Schlesien'.

 4. Zum Schluß noch eine Bemerkung auf den immer wieder eingebrachten Einwand, eine Wiederinbesitznahme Ostdeutschlands durch die Deutschen könne niemals friedlich, sondern nur mit kriegerischer Gewalt vonstatten gehen. Überdies werde die derzeit in Ostdeutschland ansässige nichtdeutsche Bevölkerung niemals einer Einverleibung ihrer Wohnorte in deutsches Staatsgebiet zustimmen.
Ist denn die Vereinigung der BRD mit Mitteldeutschland, die sich auch niemand gewaltlos vorstellen konnte, mit 'Blut und Eisen' erfochten worden?
Der z. Zt. in Ostdeutschland lebenden nichtdeutschen Bevölkerung kann mit Hilfe entsprechender Gesetze die Übernahme der deutschen Staatsangehörigkeit oder - mit deutscher finanzieller Unterstützung - die Rückkehr in das Heimatland freigestellt werden. Es werden mit Sicherheit nicht alle zurückkehren wollen.

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